05:00 am – Der Tsukiji Fischmarkt, der grösste Fischmarkt der Welt, öffnet seine Türen! Man muss aufpassen. Unzählige Arbeiter rasen auf staplerähnlichen Fahrzeugen durch die engen Gassen. Wir sind bedacht, das Markttreiben möglichst nicht zu stören und gelangen in eine Halle, wo unzählige, tiefgefrorene Thunfische auf dem Boden liegen. Markiert mit roten kalligraphischen Zeichen. Plötzlich betritt ein kleiner Mann einen Schemel inmitten des Raumes. Erstaunt hören wir seinem rapähnlichen Singsang zu. Zwischendurch hält in der Menge ein Käufer kaum merkbar den Finger, um ein Angebot zu signalisieren. Dann und wann werden die Fische an den Enden mit Hacken gepackt und umhergeschweift. Alle Käufer haben Taschenlampen in den Händen, um die Qualität des Fleisches genau prüfen zu können. Es ist kaum vorstellbar, welche gewaltigen Mengen an Thunfisch hier tagtäglich ihren Besitzer wechseln! Bis heute bleibt der Verkaufsrekort aus dem Jahr 2001 ungeschlagen. Dazumals wurde für ein Thunfisch 20 Millionen Yen (rund 240000 Schweizer Franken) geboten.
07:00 am – Thunfischdegustation auf dem Markt. Hier scheint man alles anzutreffen, was im Meer keucht und fleucht.Wir beobachten drei Arbeiter, wie diese mit einer Säge einen rund 1.5m langen Thunfisch zerteilen. Zufällig kommt der Chef vorbei, welcher ein Stück davon abzwackt und uns anbietet. «Proscht Nägel!»- ein ziemlich deftiges Frühstück. Wir beobachten Frauen in kleinen Kabäuschen, wie sie die Bilanz des Verkaufes mit ihren Rechenschieber ermitteln. Der Hightech hat hier noch nicht Einzug gehalten.
Szenenwechsel! Auf dem Weg ins nächste Viertel treffen wir zufälligerweise auf den berühmten Nakagin Capsule Tower. Wir besuchen das Werbemuseum im Ginzaviertel. Japans größte Werbeagentur Dentsu leitet dieses Museum im Caretta Building. Wenn man Werbung als Kunst versteht, ist das Museum spektakulär. Gezeigt werden Werbungen aus der Vergangenheit, sowie aktuelle Arbeiten. Beim Betrachten der alten Werbefilme huscht uns dann und wann ein Schmunzeln über die Lippen.