Unser Frühstück versprüht noch einen Hauch Europa: frische Brötchen und Kaffee-to-go. Mit der U-Bahn fahren wir zum Tokioter Hauptbahnhof und von dort in einer halben Stunde nach Nishifunabashi. Heute steht ein Flohmarktbesuch auf dem Programm, doch erst machen wir wieder eine typisch japanische Entdeckung: einen Getränkeautomaten mit Gesichtserkennung! Der intelligente Automat scannt den Kunden, schlägt ihm entsprechend Alter und Geschlecht das passende Getränk vor, und speichert die getroffene Auswahl gleichzeitig, um die Kundenbedürfnisse immer besser analysieren zu können.
Der Flohmarkt befindet sich auf einem Parkplatz, und die Verkäufer haben ihren Stand mehr oder weniger unmittelbar vor ihrem Van oder kleinen Bus aufgestellt. Bei den Angeboten handelt es sich vorwiegend um neuere Ware zu reduzierten Preisen, wirklich alte Artikel sind selten. Doch die eine oder andere seltene, für uns aber unbekannte Spielfigur lässt sich aber schon finden. Weil das Wetter ziemlich warm und der Hunger noch viel grösser ist – heisst es: ab zum Ramen-Essen.
Gestärkt geht’s weiter in ein Shopping Center. Wir durchforsten die Papeterieabteilung und die Buchhandlung, wo wir die unüberschaubare Vielfalt der Mangas entdecken – leider alle in (noch) unverständlichem Japanisch.
Weiter geht’s durch eine Spielhölle. Laut und bunt – und sehr beliebt bei Japans Jugend. Genauso beliebt sind die Puricura. Man trifft sich hier, macht gemeinsam Fotos, und ist man mit seinem Aussehen nicht ganz glücklich – kein Problem! Der Automat bietet alle möglichen Filter (Verjüngungsfilter, Kitschfilter, Runde-Augen-Filter, usw.) Die Fotos können direkt aufs Mobilphone geschickt oder ausgedruckt werden. Und damit es beim Warten auf den Ausdruck nicht langweilig wird, blendet der Automat –Bling Bling – ein Memoryspiel mit Gewinnmöglichkeiten ein.
Wieder Hunger, und wieder ein anderes Restaurant-Konzept kennengelernt. Eine Grundtaxe bezahlen und danach kann man trinken soviel wie man will, zumindest Kaffee oder Softdrinks, mit Sake haben wir es nicht probiert. Die Bedienung kommt in diesem «italienischen» Restaurant erst auf Knopfdruck. Gegessen wird aber auch hier auf japanische Art, dass heisst möglichst viel Verschiedenes (Pizza, Pasta, Salat etc., dafür viele kleine Portionen).
Zum Abschluss noch – viele wird’s überraschen – ein Besuch im Disney World von Tokio. Anders als andere Disney Worlds gehört dieses vollständig den Japanern, einzig Merchandising-Gebühren müssen abgeliefert werden. Offenbar ist es eine wahre Goldgrube und die «Standortgemeinde» ist die Reichste weit und breit. Wir tauchen in die Phantasiewelt ein, bestaunen die immensen Eingangshallen der Disneyhotels und erleben die blaue Stunde mit vielen bunten Lichtern. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie heute noch.
Ein weiterer Tag, vollgepackt mit Eindrücken, geht zu Ende . . .