Langweilig, bieder und altmodisch – wer so etwas über Handarbeiten sagt, der war nicht in der aktuellen Ausstellung «Neue Masche» im Museum Bellerive in Zürich.
Der Berliner Reichstag aus Wolle, ein mit Häkelspitzen dekorierter Stierkopf, gestrickte Möbel oder ein bunter Ferseherüberzug – hier wird gezeigt, was sich mit Wolle und Nadel anstellen lässt. Die Techniken sind bekannt, doch der Umgang mit Farbe, Grösse, Material und die ungewohnten Kombinationen irritieren und entlocken ein Schmunzeln. Selbst die grässlichsten Monster werden dank dem flauschigen Material zu zahmen Plüschtieren. Und wer wusste z.B. schon, dass sich Häkeln bestens eignet um mathematisch komplizierte Modelle darzustellen? Im Gnittink-Room kann man sich selber an neuen Mustern versuchen.
Die gestrickte Socken gibt’s zwar auch hier, aber hätte ich in der Schule schon gewusst, was sich mit Garn alles machen lässt, ich wäre bedeutend lieber in den Handarbeitsunterricht gegangen. Die Ausstellung dauert noch bis zum 24. Juli.