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Tokio Tag 03 | Montag 21.05.2012

von skissmade   Facebook Twitter Mail

Heute geht die Sonne nicht einfach bloss auf, nein, sie bietet ein ganz besonderes Spektakel: eine ringförmige Sonnenfinsternis! Dafür kämpfen wir uns bereits um 7.00 Uhr aus den Federn. Das Schauspiel ist eindrücklich, sogar zu Hause wird darüber berichtet. Es ist das erste Mal seit 173 Jahren, dass eine solche Sonnenfinsternis über der japanischen Mega-Metropole zu sehen ist. Danach gibt’s Frühstück, Kaffee und Toast. Für Reis, Fisch und anderes Ungewöhnliche am Morgen brauchen wir noch eine etwas längere Eingewöhnungszeit.

Heute haben wir eine halbtägige Stadtbesichtigung per Bus eingeplant. Also rein in die U-Bahn und zum Busbahnhof. Dort angekommen stellt sich Ernüchterung ein, die geplante Tour findet nur jeweils am Wochenende statt – heute ist nicht Wochenende . . . Und weil wir, Rushhour-bedingt, erst um 2 Minuten nach 9 Uhr angekommen sind, ist die mögliche Alternativ-Tour auch schon weg. Die Japaner nehmen es sehr genau und sind sehr pünktlich – pünktlicher als wir Schweizer.

Wir planen um, gehen zum Hinode-Pier (in der Nähe des bekannten Tsukiji-Fischmarkts) und buchen eine 45-minütige Schifffahrt zum Stadtteil Asakusa. Obwohl es sich um ein Touristenboot handelt, sind wir die einzigen «Weissnasen». Wir fahren unter etwa 15 Brücken durch, vorbei am Güterhafen, am Tsukiji-Fischmarkts und an der Asashi-Brauerei mit dem von Philippe Starck entworfenen Hauptgebäude und vielem mehr. Während am einen Ufer grosse Industriebauten stehen, befinden sich auf der anderen Seite viele Wohnblocks. Die Wohneinheiten sind kleinstrukturiert, Balkone reihen sich aneinander und überall sieht man Wäsche im Wind flattern.

In Asakusa geht’s zu Fuss weiter zum Senso-ji-Schrein. Das Eingangstor wird von zwei Schutzgöttern bewacht: Von Fujin, dem Gott des Windes und Raijin, dem Gott des Donners. Als Mitglied der westlichen Kultur staunt man über die Architektur, wirklich verstehen kann man sie aber nicht. Auch die Gartenanlage beeindruckt. Wir entdecken einen Teich mit erstaunlich grossen und vielen Koi-Fischen, welche bis zu 1 Meter und 200 Jahre alt werden können. Im grossen hölzernen Haupttempel fordern wir das Schicksal heraus und lassen uns die Zukunft voraussagen. Alles in Butter, langes Leben, Glück und Gesundheit. Es könnte nicht besser sein. Im Zuge eines Qualitätstest (Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser) überprüfen wir auch einige andere Weissagungen – und tatsächlich, es sind nicht alle nur positiv, unsere ist eine der Besten!

Weiter geht’s zur Kappabashi-Dori-Strasse. Hier findet man zahlreiche Geschäfte, in denen alles für den privaten und professionellen Küchen- und Restaurantbedarf angeboten wird. Nach dieser Auslegeordnung des Grosshandels zieht es uns in ein kleines Restaurant, um unseren Hunger zu stillen. Das Bestellen ist nicht so einfach, doch schlussendlich klappt es, auch wenn aus dem Vegetarischen doch ein Fleischmenu wird. Wir bleiben beim Thema «Essen» und besuchen die Küchenstrasse. Hier finden sich u.a. «Sample-Shops», Geschäfte, in welchen echt aussehende Food-Modelle verkauft werden. Es reizt uns sehr, solche Sushi- und Ramen-Attrappen zu kaufen, der Preis für die wirklich tollen Stücke ist jedoch sehr hoch, das Mehrfache eines durchschnittlichen Menüpreises. Wir lassen es bleiben und gehen weiter zu den Messerverkaufsläden – grosses Staunen über das umfangreiche Angebot. Zum Abschluss noch ein Kaffee im stylischen Bridge, welches Café und Architekturbüro zugleich ist.

Wir fahren mit der Tokio-Metro nach Hause und erholen uns ein wenig, bevor wir uns am Abend ins Akihabara-Viertel, dem sogenannte Elektronikviertel, aufmachen. Schrill und laut trifft es am Besten. Eine Flut aus bunten und grossen Reklamen schwappt über uns herein. Bling-Bling . . .

Wir essen im Viertel und können endlich das langersehnte Sushi und Sashimi geniessen, dazu Tempura, Edamame und und und – Kochen und Essen können die Japaner!

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